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Völker und Kreaturen

Caliban und seine Klone, die Calibani

Caliban

Der wilde Caliban (dessen Name ein Anagramm von canibal ist) ist ein von Prospero, nach dem Vorbild von Shakespeares "Der Sturm", geschaffenes amphibisches Monster. Er ist der Sohn von Sycorax und dient Prospero. In den Romanen wird er geklont, um die sogenannten “Calibani” zu erschaffen, schwächere Klone von sich selbst. Caliban spricht in seltsamen Sprachmustern, wobei ein Großteil seines Dialogs aus dem dramatischen Monolog “Caliban upon Setebos” von Robert Browning stammt.

Zu Prospero werden im Verlauf der Geschichte Details enthüllt, die zeigen, dass er mehr als nur ein Mensch ist. Er ist ein Avatar der Logosphäre, des kollektiven Wissens und Bewusstseins der Erde. Er repräsentiert die intellektuelle und technologische Entwicklung der Menschheit. 

Es war kein Mensch – zumindest hatte es keine Ähnlichkeit mit irgendeinem Menschen, den Daeman jemals gesehen hatte. Das Menschending war nackt und glatt, schuppig und grünlich – nicht fischgrün, sondern von einem Grün, das in Daemans Vorstellung immer die Farbe von Leichen gewesen war, bevor die Klinik mit solchen Barbareien Schluss gemacht hatte. Die zahlreichen kleinen Schuppen glänzten im Licht. Das Ding war muskulös, aber die Muskeln waren falsch – die Arme zu lang, die Unterarme zu schlaksig, die Handgelenke zu kräftig, die Knöchel viel zu dick, gelbe Klauen statt Fingernägeln, zu starke Schenkel, seltsam nach außen gebogene Füße mit drei Zehen. Es war ein Männchen; der Penis und das Skrotum – grellrosa und unter dem Waschbrettbauch und dem muskulösen Unterleib auf obszöne Weise sichtbar – waren ebenfalls irgendwie falsch, wie bei einer Schildkröte oder einem Hai mit beinahe menschlichen Genitalien, aber der dicke Oberkörper, der schlangenartige Hals und der haarlose Kopf waren die am wenigsten menschlichen Aspekte der Kreatur. Regen rann von den Muskeln, Schuppen und gestreiften Bändern und tropfte auf das grobe schwarze Metall des Kreuzes.

Die Augen lagen tief in den Höhlen unter Brauen, die affen- und fischartig zugleich waren, und der vorspringende Teil in der Mitte des Gesichts ähnelte eher einer Schnauze oder Kiemen als einer Nase. Unter der Schnauze stand der Mund des Wesens ein Stück weit offen, und Daemans Blick fiel auf die langen, gelben Zähne – nicht menschlich, nicht tierisch, eher fischartig, wenn Fische Ungeheuer wären – und eine viel zu lange bläuliche Zunge, die sich vor Daemans Augen bewegte. Er hob den Taschenlampenstrahl ein kleines Stück höher und hätte beinahe aufgeschrien.

Die Augen des Menschendings hatten sich geöffnet – längliche gelbe Katzenaugen ohne die gelassene Verbindung einer Katze zum Menschlichen, mit winzigen schwarzen Schlitzen im Zentrum. Das Ding – wie hatte Savi es genannt? Calibani? – bewegte sich in seiner Kreuznische, die geballten Fäuste öffneten sich, Finger streckten sich aus, lange Klauen fingen das Licht, und die Beine und der Rumpf bewegten sich, als würde das Geschöpf laufen und sich strecken.

Quelle: Dan Simmons Olympos

Die Calibani spielen eine entscheidende Rolle in der Handlung von "Olympos", da sie in den Konflikt zwischen den verschiedenen Fraktionen verwickelt sind und letztendlich dazu beitragen, das Schicksal der Menschheit zu bestimmen. 

Sie sind größer und stärker als Menschen und können unter extremen Bedingungen überleben. Obwohl sie Klone sind, besitzen sie ein gewisses Maß an Intelligenz und können lernen und sich anpassen. 

Science Fiction, Dan Simmons