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Mein Gartenjahr

Wie Pflanzen zu ihren Namen kommen ...

  • Nährstoffversorgung: Schwachzehrer: benötigen keinen zusätzlichen Dünger

Die wissenschaftlich korrekte Beschreibung aller neu entdeckten Pflanzen folgt bestimmten Regeln, die im Internationalen Code der Botanischen Nomenklatur festgehalten sind. Dazu gehört u.a. die lateinische Beschreibung. Zudem müsse jeder neue Name an ein Pflanzenindividuum gekoppelt werden - d.h. ein Belegexemplar der Pflanze muss in einem öffentlich zugänglichen Herbarium abgelegt sein.

Internationaler Code der Botanischen Nomenklatur (kurz: ICBN)

Der ICBN (engl. International Code of Botanical Nomenclature) ist ein Regel- und Empfehlungswerk zur Namensgebung von Pflanzen, Algen und Pilzen. Ziel ist es, jedem botanischen Taxon einen eindeutigen Namen zu geben. Durch die Eindeutigkeit wird die Kommunikation zwischen Wissenschaftlern standardisiert und somit verbessert (Link zum Internationalem Index der Pflanzennamen, 29.09.2008: www.us.ipni.org).

In der Zoologie existiert ein vergleichbarer Code, die Internationale Regeln für die Zoologische Nomenklatur (International Code of Zoological Nomenclature, ICZN).

Zusammensetzung des Namens einer Art

  • Form des Namens: Botanische Artnamen bestehen immer aus zwei Wörtern. Sie sind in gedruckten Texten oft kursiv geschrieben. Das erste Wort bezeichnet die Gattung, zu der die Art gehört. Die Goldmarie (Bidens ferulifolia) gehört beispielsweise zur Gattung Bidens (Zweizahn). Das zweite Wort (ferulifolia) dient dazu, die Art innerhalb der Gattung zu bezeichnen. Beide Wörter des Namens stammen oft aus dem Lateinischen oder Griechischen, können aber auch jeder anderen Sprache entnommen sein oder sogar Phantasie-Namen sein. Die Gattung wird immer groß geschrieben, das zweite Wort wird fast immer klein geschrieben.
  • Entstehen eines Namens: Der gültige Name einer botanischen Art beruht immer auf einer gedruckten Veröffentlichung, in der diese Art genau beschrieben und benannt ist. Der Code benennt die Bedingungen, nach denen eine solche Veröffentlichung als gültig anerkannt wird. Dazu gehört seit dem 1. Januar 1935, dass der Benennung eine lateinische Beschreibung oder Diagnose der Art beigefügt ist. Weiters muss seit dem 1. Januar 1958 ein Typus-Exemplar bezeichnet werden, auf dem die Beschreibung begründet ist.
  • Der nomenklatorische Typus: Der Typus eines Namens ist von großer Bedeutung, da er den Namen fixiert. Ein Typus ist ein oder mehrere gesammelte Exemplare oder eine Abbildung der jeweiligen Pflanzenart.

Rangstufen

Unter dem Regelwerk der ICBN sind die folgenden sieben Ränge die wichtigsten:

  • Reich (lat. regnum)
  • Abteilung, oder Stamm (lat. divisio oder phylum)
  • Klasse (lat. classis)
  • Ordnung (lat. ordo)
  • Familie (lat. familia)
  • Gattung (lat. genus)
  • Art (lat. species)

Bei Ranggruppen, die viele Untergruppen des folgenden Ranges enthalten, ist es oft wünschenswert, eine feinere Unterteilung vorzunehmen. Zu diesem Zweck werden einige der sieben Ränge bei Bedarf weiter in Nebenrangstufen gegliedert.

Familien können in den Tribus (auch lat. tribus), Gattungen in Sektionen (lat. sectio) und Serien (lat. series), und die Arten in Varietäten (varietas) und Formen (lat. forma) untergliedert werden.

Zusätzlich kann jede dieser 12 Abstufungen nochmals unterteilt werden, falls das nötig sein sollte. Im Lateinischen geschieht das durch das Präfix Sub- (also subregnum, subdivisio, …, subforma), was im deutschen durch das Präfix Unter- ausgedrückt wird (Unterreich, Unterabteilung, …, Unterform).

Insgesamt stehen somit 24 Abstufungen zur Verfügung, von denen aber nur die sieben erstgenannten notwendig sind. Es gibt kein Limit für die erlaubten Abstufungen. Eine genauere Beschreibung der Rangstufen folgt in einem separaten Artikel.